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Vortrag und Diskussion: Nazis und der Nahe Osten – wie der islamische Antisemitismus entstand

Auslandsgesellschaft Dortmund (Steinstraße 48, 44147 Dortmund, Großer Saal)

Nazis und der Nahe Osten – wie der islamische Antisemitismus entstand

Vortrag und Diskussion mit Dr. Matthias Küntzel

Die Massaker der Hamas vom 07.10.2023 markieren in der Geschichte des Antisemitismus und für die Entwicklung des Nahostkonflikts eine Zäsur. Mehr als 1.300 Israelis wurden niedergemetzelt, mehr als 200 als Geiseln entführt. Manche fühlten sich angesichts der antijüdischen Gräueltaten an das Vorgehen der
Einsatzgruppen im Dritten Reich erinnert.

In der Tat steht der Antisemitismus der Hamas in der Tradition des nationalsozialistischen Vernichtungswillens. So hatte Nazi-Deutschland bereits in den Dreißigerjahren das judenfeindliche Potential des Koran entdeckt und für die eigene Propaganda in der arabischen Welt instrumentalisiert. Von Zeesen, einem südlich von Berlin stationierten Kurzwellensender, wurde der islamische Antisemitismus gezielt unter Muslimen verbreitet. So wie die Nazis in Europa den christlichen Antijudaismus radikalisierten, nahmen sie im Nahen Osten den muslimischen Antijudaismus zur Grundlage, um ihn mit der europäischen antisemitischen Verschwörungstheorie zu verknüpfen.

Das Buch „Nazis und der Nahe Osten. Wie der islamische Antisemitismus entstand“ von Matthias Küntzel beleuchtet dieses bislang ignorierte Kapitel deutscher Vergangenheit. Erst wenn wir begreifen, wie stark die moderne Nahostgeschichte von den Nachwirkungen des Nationalsozialismus geprägt ist, werden wir den Judenhass in dieser Region und dessen Echo unter Muslimen in Europa richtig deuten und adäquate Gegenmaßnahmen entwickeln können.

Wann: Dienstag, 28.11.2023, 18:00 Uhr
Wo: Auslandsgesellschaft Dortmund, Steinstraße 48, 44147 Dortmund, Großer Saal
Wer: Dr. Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler, Historiker und Träger des „Theodor Lessing-Preis“ 2022. Von 2004 bis 2015 externer associate researcher beim Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) an der Hebrew University in Jerusalem.

Die Teilnahme ist kostenlos. Eine vorherige namentliche Anmeldung per Mail unter info (a) u-turn-do.de ist nötig.

Weitere Informationen zur Veranstaltung finden Sie hier.

Eine Kooperationsveranstaltung von ADIRA (Antidiskriminierungsberatung und Intervention bei Antisemitismus und Rassismus) und U-Turn.

Die Veranstaltenden behalten sich vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die rechtsextremen Parteien oder Organisationen angehören, der rechtsextremen Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch rassistische, nationalistische, antisemitische oder sonstige menschenverachtende Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder von dieser auszuschließen. Dies gilt auch für die Darstellung von Symbolen auf Kleidungsstücken oder das öffentliche Tragen von Accessoires und Tattoos mit einem Bezug zur rechtsextremen Szene.

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